Neu bei EPDM?
Hier erklären wir die Vorzüge von EPDM als Abdichtungsmaterial, zeigen eine Übersicht anderer Bedachungsmaterialien, Beispielprojekte mit EPDM und weitere Information in einem Blog.
Vorteile von EPDM Planen
50+ Jahre Lebenserwartung
Eine Studie des SKZ (Süddeutsches Kunststoffzentrum) über die Gebrauchsdauer von EPDM Dachbahnen aus dem Jahr 2004 (mit bis zu 30 Jahre alten EPDM Dachbahnen verschiedener Hersteller mit anschließender künstlichen Alterung) kommt zu dem Fazit, dass EPDM Dachbahnen unter mitteleuropäischen Klimabedingungen auf deutlich mehr als 50 Jahre zu beziffern ist.
voll UV- und Ozon-beständig
EPDM ist auch freiliegend mit einer Lebenserwartung 50+ Jahre ausgestattet. Dabei ist anthrazit/schwarz besser als weiß. Die UV-Beständigkeit kommt im Schwerpunkt aus den Zusatzstoffen "carbon black" (quasi Ruß). Helle Färbung geht daher nur durch Ersetzen dieser Stoffe - diese sind dann jedoch nicht so UV-stabil.
Inert - beständig gegen äußerst viele Stoffe und ohne Wechselwirkungen
EPDM ist einer der beliebtesten Dichtungswerkstoffe - im Bau, der Produktions- und Autoindustrie. Hervorragende Beständigkeit gegen sehr viele Säuren, Laugen, Salze (auch Tausalze) und vieles mehr. Lediglich bei Ölen, Benzin, Benzole oder Chlor sind einige der schlechteren Medien.
Und durch die langkettige Molekülstruktur bestehen nahezu keine Wechselwirkungen (z.B. Weichmacherwanderung) zu anderen Werkstoffen. Auch Metalle wie Kupfer oder Zink werden nicht angegriffen.
geringes Flächengewicht
Mit rund 2 kg/m² (bei 1,5mm Materialdicke) ist EPDM eine sehr leichte Dachabdichtung.
Dadurch ist auch bei einer Sanierung eine Betrachtung der Statik durch eine neue Abdichtung zu vernachlässigen.
Schnell und sicher in der Verlegung
Planen im Gegensatz zu Rollenware zu verlegen, ist durch den Wegfall der Nahtfügungen nicht nur schneller, sondern auch sicherer. Jeder Herstller glaubt an die Sicherheit der eigenen Nahtfügung - wir auch - aber keine machen zu müssen, ist eben noch einfacher und sicherer.
Zusätzlich verzichten wir bei Innenecken auf Formteile - nur falten und kleben - kein Schneiden = kein erneutes Abdichten.
extrem dehnbar und flexibel auch bei Kälte
Weich und flexibel von -40 °C bis +120°C. Nicht, dass jemand bei den Extremwerten die Bahn verlegen möchte, aber hart und spröde ist unglücklich für eine Abdichtung.
Nachteile von EPDM Planen
kleines Flächengewicht - aber großer Planen können schwer sein
Je nach Materialstärke können größere Planen schnell 100kg und mehr bedeuten. Das ist ein Gewicht, bei dem man sich Gedanken machen muss, wie die Bahn auf das Dach kommt.
60 m² der 1,5mm wiegen 120kg (oder 90kg bei der 1,2mm Dicke).
Ob mit Hebehilfen/Aufzüge, vielen Helfenden manuell oder über lange Bohlen hochrollen - irgendwann muss man sich über den Transport auf das Dach Gedanken machen.
Auf dem Dach ist es leicht, viele Hundert Quadratmeter zu bewegen: Einfach an ein oder zwei Ecken Luft unterschlagen und die Plane ist auf einem Luftkissen.
Komplexe Dächer sind manchmal nicht sinnvoll
Komplex meint: viele kleine Teilstücke auf einem Dach, weil z.B. mehrere große Oberlichter auf einer relativ kleinen Fläche vorhanden sind. Dann sind mit Blick auf ein Dach ohne Unterbrechungen relativ viele Nähte auszuführen. Die weiteren Details sind dann wieder wie bei anderen Materialien in Rollenweise.
Das kommt zu Glück eher selten vor. Falls Sie dies besser einschätzen möchten, sprechen Sie mit unseren Experten. Dann planen wir auch dieses Dach und Sie können entscheiden.
Tolle Projekt mit EPDM - vom Wohngebäude bis zum Gartenhaus - vom Keller bis zum Dach.
Garagen
Wohngebäude und Anbauten
Vordach und Erweiterungen
Terrassen
Terrassendächer
Betongaragen
Balkone und Loggien
Carports
Gartenhäuser
Gauben
Solardächer
Gründächer
Grundsätze der Verlegung/Verklebung bei ElastoTop und EcoDach
EPDM Planen können (wenn möglich und sinnvoll) ein komplettes Dach in einem Stück verlegen. Das kann mit den vorhandenen Bahnabmessungen auch mehrere Hundert Quadratmeter betragen.
Dabei sollte nach Möglichkeit EPDM auch an Rändern und Attiken in einem Zug hoch, rauf und rüber werden. Das bildet dann eine Art "Wanne" ohne Nähte. Randkeile sind nicht erforderlich - damit geht auch rechtwinkliges Verlegen.
Sinnvoll ist es weniger, wenn
- viele Einbauten wie Schornsteine, Oberlichte etc. vorhanden sind oder
- wenn die Dachform (L-Form, U-Form usw.) erblichen Verschnitt bedeuten.
Das Bedachungsmaterial gibt verschiedene Arten der Befestigung am Untergrund vor. Wir beschränken uns auf ElastoTop und EcoDach EPDM Bahnen - also der "amerikanischen Art". Bei diesen Bahnen handelt es sich oft um große Planen mit wenig oder keinen Stößen, in denen dann z.B. eine mechanische Befestigung möglich wäre.
Zur Verlegung stehen stehen folgende Befestigungen bereit:
- vollflächig verklebt zum Untergrund mit passenden, flüssigen Klebstoffen
- mechanische befestigt am Untergrund
- mit Auflast (Begrünung, Kies, Terrassenbelag) und im Randbereich fixiert (mechanisch oder durch Verklebung)
Hinweis zur mechanischen Befestigung: Diese Befestigung kann durch unter der Bahn liegenden Befestigungsbändern erfolgen. Diese gewebeverstärkten Bänder werden zum Untergrundverschraubt und mit einem daran aufbebrachten Nahtband zur Unterseite der Bahn verklebt (Kaltnahtfügung durch Vernetzung). Dieses System ist im Vergleich zu einer hinreichenden Verklebung relativ aufwendig.
Zur Windsogsicherung wird die EPDM Bahn vollflächig verklebt.
Jedes Gebäude unterliegt dem Einfluss von Wind. Man spricht von einer Windlast. Wir beschränken uns auf eine geschlossen Gebäudehülle. Durch die Windlast entsteht dort, wo Wind auf eine Wand trifft, ein höherer Druck, als in der Umgebung. Dieser Druck gleicht sich ortsnah aus - also auf der Dachoberfläche als Unterdruck, der die Bahn nach oben saugen möchte.
Besonders exponierte Bereiche sind die Ränder und nochmals erhöht dort die Eckbereiche.
Eine Randfixierung ist zwingend - mechanische Befestigung oder Verklebung. Wir empfehlen die Verklebung - sie ist einfacher und günstiger.
Eine Randfixierung durch Verklebung erfolgt bei ElastoTop EPDM mindestens 50cm umlaufend auf der Dachfläche, an allen kritischen Bereichen wie Entwässerungen oder andere Dacheinbauten plus alle auf- und absteigenden Bereichen.
Hinweis: Die auftretenden Kräfte der Temperaturschrumpfung (s.u.) müssen durch die Randfixierung verhindert werden. Würden nur die aufsteigenden Bereiche (Hochzüge an Wänden und Attiken) verklebt werden, entstehen Schälkräfte. Das schafft auf Dauer kein Klebstoff. Wird die Bahn auch auf der Dachfläche verklebt, so entstehen Scherkräfte. Diese Kräfte kann der Klebstoff sicher aufnehmen.
Kleiner, theoretischer Exkurs "Kunststoffe": Kunststoffe als Abdichtungsbahn haben grundsätzlich abweichende Materialeigenschaften als der restliche Baukörper. Witterung und Jahreszeiten bedeuten hohe oder geringe Feuchtigkeit und niedrige und hohe Temperaturen.
Luftfeuchtigkeit: Holzwerkstoffe dehnen sich aus oder schrumpfen. Andere Materialien sind davon nicht betroffen.
Temperaturen: Der Temperaturausdehnungskoeffizient ist eine physikalische Werkstoffeigenschaft. Metalle und Kunststoffe haben einen hohen Koeffizienten, Beton, Holz oder Dämmung einen niedrigeren.
Deshalb schrumpfen allen Kunststoffbahnen bei abnehmenden Temperaturen mehr als der restliche Baukörper.
Damit die großen Planen in den meist einzigen, kritischen Bereichen - den Rändern - sicher verbleibt, ist die Plane im Randbereich sicher zu fixieren.
Bei mechanisch befestigten Solaranlagen: vollflächige Verklebung.
Bei ballastierte Solaranlagen unbedingte Empfehlung die vollflächige Verklebung.
Die Verklebung wird empfohlen, weil die Materialien durch die Witterungseinflüsse ständigen Bewegungen auf dem Dach auslösen. Bei mechanisch befestigten wie auch bei ballastierten Solaranlage können diese Bewegungen Schäden an der Dachhaut hervorrufen.
Die wichtigste Funktion der Dachhaut ist ABDICHTEN. Diese Funktion muss auf Dauer gewährleistet sein.
Empfehlung zum grundsätzlicher Ablauf
Der Untergrund muss sauber (besenrein, ggf. abgesaugt) und trocken sein.
Die Bahn muss sich ausgelegt entspannen können. Dies dauert zwischen 30 Minuten und einigen Stunden - je nach Temperatur und Sonneneinstrahlung. Wenn sie sich vollständig entspannt hat, liegt sie vollkommen glatt auf dem Untergrund.
Einschlagen zweier, gegenüberliegenden Ränder, damit man auf dem Dach gehen kann.
Anschließend die Bahn von einer der anderen Seiten zurückziehen - bis an die gegenüberliegende Seite. So liegt eine komplette Dachhälfte sichtbar frei.
Je nach Klebstoff/Klebeverfahren den Klebstoff auf den freiliegenden Untergrund (Nasskleben) verteilen oder auf den freiliegenden Untergrund und die freiliegende Bahnrückseite (Kontaktkleben) auftragen.
Beim Nasskleben (einseitig, nur der Flächenkleber W-1 und EcoDach) die Bahn in den noch nassen Kleber schieben und mit einem Besen glattfegen.
Beim Kontaktkleben solange warten, bis der Kleber auf der Bahnrückseite und dem Untergrund komplett getrocknet ist. Das ist der früheste Zeitpunkt, an dem die Folien in den Klebstofffläche geschoben werden kann. Längeres Warten schadet dem Klebeverhalten nicht.
Tipps und Tricks zur Verlegung
Das Wetter spielt eine wichtige Rolle bei der Verlegung. Dabei sind starke Sonneneinstrahlung, Regen, Temperatur und Luftfeuchtigkeit die maßgeblichen Faktoren für ein gutes Verlegergebnis.
Bitte unbedingt die weitere Verarbeitung pausieren.
Wenn möglich, die mit der EPDM Bahn das weitere Dach temporär sichern und ggf. beschweren. Achten Sie auch darauf, dass die Entwässerung sichergestellt ist.
Niedrige Temperaturen sind bereits bei 10°C erreicht. Auf eine Verarbeitung der Produkte unter 5°C sollte verzichtet werden. Sie funktioniert nur in Ausnahmefällen mit entsprechender Vorbereitung.
Material bis direkt zur Verarbeitung warm halten - Raumtemperatur ist ausreichend. Das betrifft alle Materialien wie Bänder, Klebstoffe und Aktivierung/Grundierung - außer die EPDM Bahn. Die Bahn ist kälteflexibel bis -40°C.
Die EPDM Bahn kann durch den Transport gedehnt und gestaucht sein. Daher hinreichend ausliegen lassen. Sie liegt nach der Entspannung vollständig glatt auf dem Dach. Bei sehr niedrigen Temperaturen kann dies auch manchmal 1-2 Tage dauern. Mit einer vollständig entspannten Bahn ist das Verlegeergebnis deutlich einfach zu erreichen.
Klebstoffe und Aktivierung/Grundierung können sehr schnell trocknen/ablüften. Bei manchen Produkten kann dies zu einem höheren Klebstoffbrauch und damit einer geringeren Reichweite führen.
Besser ist es dann die Verlegung auf die auf die Morgenstunden oder den späteren Nachmittag zu verlagern.
Klebstoffe und die Verarbeitung der Nahtmaterialien erfordert hinreichende Trockenheit.
Hier einige Hinweise zu den Produkten:
- Flächenklebstoff W-1 und EcoDach basieren auf dem Lösungsmittel Wasser. Somit dauert die Trocknung ggf. etwas länger als üblich. Das ist im einseitigen Nasskleben unkritisch - beim Kontaktkleben (beidseitig komplett getrocknet) kann die Trocknungszeit extrem langer dauern.
- Die Flächenklebstoffe L-1 und L-1s basieren auf organischen Lösungsmitteln. Beim Trocknen entsteht eine Verdunstungskälte auf der Oberfläche. An Kipppunkten kann dies dazu führen, dass die Feuchtigkeit kondensiert und sich auf der Oberfläche absetzt. In diesem Fall unbedingt unterbrechen.
- Der Unversalkleber U-1 und EcoDicht trocknen unter Luftfeuchtigkeit. Somit vernetzt sich der Klebstoff schneller. Die Haftung erfolgt trotzdem.
Noch nicht mit der Verlegung (Verklebungen, Nahtfügungen) begonnen: Die weiteren Arbeiten einstellen. Ggf. die EPDM wieder ausbreiten, temporär mit Gewichten gegen Windsog sichern. Dadurch ist das Bauwerk geschützt. und das Bauwerk soweit schützen. Prüfen, ob die Entwässerung sichergestellt ist.
Während der Verlegung beginnt es zu regnen: Die weiteren Arbeiten einstellen. Keinen Klebstoff aufbringen.
Direkte Sonneneinstrahlung auf chemischen Produkte wie Grundierung, lösungsmittelhaltigen Flächenklebstoffe L-1 und L-1s zwingend verhindern. Auch wenn sich die Produkte in metallischen Behältern befinden, so schadet direkte Sonneneinstrahlung den Produkte massiv.
Grundierung und Flächenkleber L-1 nie direkter Sonneneinstrahlung aussetzen - bis zur Verwendung die Produkte im Schatten lagern.
Flächenkleber L-1s (17l Druckflasche Sprühkleber) im Karton lassen - so befindet sich die Druckflasche auch bei der Verwendung weitgehend im Schatten.
Häufige Fragen und Aufklärung über Missverständnisse
Eine homogene Bahn wie ElastoTop EPDM ist komplett aus einem Material - nicht an oder auf den beiden Seiten und nichts im Inneren. Daher homogen.
Lediglich ein dezenter Aufdruck (Nummer/Buchstaben) können eine Rückverfolgbarkeit alle 3-5 Meter eines Rollenabschnittes sein. Dies gört von Handwerkern nach oben gelegt.
Wer die Bahn selbst verlegt bekommt im Rahmen der Lieferung ohnehin sämtliche Unterlagen und kann nachvollziehen, was auf dem Dach liegt.
Nein! Das ist eine Zeitungsente. EPDM ist inert: keine Stoffe werden abgegeben und keine Stoffe werden aufgenommen. Damit ist es egal welche Witterung (Regen, UV) herrscht - nichts ausgewaschen und auf das Metall (Rinne, Einlaufblech sw.) abgegeben/gespült.
Diese "Erzählung" rührt von EPDM Bahnen, die einen mehrschichtigen Aufbau mit einer bitumösen Unterschicht haben. Diese können Metalle wie Kupfer oder Zink durch durch sauren Auswaschung der Bitumen angreifen.
Bitumenschutzanstriche sind bei ElastoTop EPDM nicht notwendig.
ElastoTop EPDM ist Ozon- und UV-beständig.
Darüber hinaus können beliebige Auflasten wie Kiesel, Begrünung oder Terrassenbeläge ausgebracht werden. Zu beachten sind:
- Mindestauflast bei Begrünung oder Kiesel beachten, wenn keine Verklebung der Fläche erfolgt und die Windsogsicherung gewährleistet sein soll. Rand- und aufsteigende Bereich müssen durch Verklebung fixiert werden
- ggfs. Schutz vor scharfkantigem Untergrund (Kiesel, Kanten, Löcher)
- ggfs. Schutz vor scharfkantiger Auflast oder Drainage gegen Staunässe (bei Begrünung)
An jedem Gebäudedach herrschen "Windlasten" Dabei greift der Wind nicht unter die Bahn, sondern es entsteht an der Dach-Oberfläche (besonders am Rand und in den Ecken) ein Unterdruck, der die Bahn hochsaugen kann. Grundsätzlich gilt, dass die EPDM Bahn in ihrer Lage gesichert (gegen Windsog) geschützt werden muss. Dies erfolgt wahlweise durch:
- Vollflächige Verklebung mit W-1 oder L-1 (je nach Untergrund)
- Auflast (Begrünung, Terrassenbelag o.ä.), Randbereiche durch Verklebung fixiert
- mechanische Befestigung
Die sicherste Lösung ist die vollflächige Verklebung. Aufsteigende Bereiche sind immer vollflächig zu verkleben.
Verschiedene Flächenkleber je nach Untergrund.
Es stehen zwei Flächenkleber zu Auswahl: ElastoTop W-1 (wasserbasierte Arcrylatkleber im Nass- oder Kontaktklebeverfahren) und ElastoTop L-1 (lösungsmittelbasierter Kleber nur für Kontaktklebeverfahren). Aufsteigende Bereiche/Attiken zwingend, Randbereiche empfohlen im Kontaktklebeverfahren.
Nass- und Kontaktklebeverfahren: Kann der Kleber durch den Untergrund trocknen, so kann das kostengünstige und schnelle Nassklebeverfahren eingesetzt werden. Die Bahn wird in den noch nassen Kleber gelegt und mit einem Besen angedrückt/glatt gefegt. In allen anderen Fällen ist das beidseitige Kontaktklebeverfahren einzusetzen. Der Kleber wird auf den Untergrund und die Rückseite der Bahn aufgebracht, lüftet vollständig ab und erst danach wird die Bahn auf den Untergrund aufgebracht. Nach dem Andrücken mit einem Besen ist die Bahn sofort fest.
Holzuntergrund (roh, diffusionsoffen, max. grundiert, auch OSB) => W-1 im einseitigen Nassklebeverfahren oder W-1/L-1 im Kontaktklebeverfahren.
Bitumen (besandet, unbesandet, mind. ) => L-1 nur im Kontaktklebeverfahren (bedingt auch W-1)
Dämmung EPS/PUR (bei EPS = Polystyrol ist eine Trennlage erforderlich) => W-1/L-1 nur im Kontaktklebeverfahren
Mineralwolle (fest, begehbar) => W-1/L-1 nur im Kontaktklebeverfahren
Kunststoffbahnen (Altdach) => W-1/L-1 nur im Kontaktklebeverfahren
(Estrich-)Beton => L-1 nur im Kontaktklebeverfahren (bedingt auch W-1)
Metall (glatt ohne Stege) => W-1/L-1 nur im Kontaktklebeverfahren
Welche Arten EPDM gibt es?
Je nach Art werden die Bahnen entweder vor oder nach der Vulkanisation zu großen Bahnbreiten produziert. Die größten Maschinenbreiten sind bei etwa 3m Breite.
In der Welt unterscheidet man im wesentlichen in
- amerikanisches EPDM in Bahnbreiten bis ca. 15m
- und europäischem EPDM in Bahnbreiten bis ca. 2m
Europäisches EPDM
Produziert i.d.R. in Bahnbreiten bis maximal 2m und anschließend heißluftverschweißt oder im Hot-Bonding Verfahren zum den dort bekannten Bahnbreiten gefügt.
Amerikanisches EPDM
Produziert zu großen Planen - oft bis 15x61m - anschließend in die bekannten Bahnbreiten zugeschnitten. damit ein homogenes Material ohne Nähte.
Farben von EPDM
EPDM gibt es nahezu immer in schwarz/anthrazit. Der Bestandteil für die extreme UV-Beständigkeit ist das s.g. carbon black - umgangssprachlich Ruß. Alle farbigen oder weißen/hellen Dachbahnen sind eher weniger UV-beständig.
Ist EPDM schweißbar?
EPDM ist ein totes Material und grundsätzlich nicht schweißbar. Bei manchen EPDM Arten wird ein schweißbares Material in den Randbereichen vom Hersteller aufgebracht. Dies ist kein EPDM, sondern ein Thermoplast (z.B. TPE), der scheißbar ist.
homogenes EPDM
Homogen ist EPDM (und jede andere Kunststoffbahn) wenn es oben, unten und in der Mitte ein und das Selbe Material ist.
Mehrschichtiges Material kann an der Unterseite ein Vlies aufweisen oder es kann auch verschiedene Trennlagen (zum Brandschutz o.ä.) aufweisen.
Unterschiede der Nahtfügung
Hier gibt es grundsätzlich 4 Varainten:
- Kleben mit Klebstoffen
- Heißluftverschweißung (mit schweißbaren Material)
- Hot Bonding (nicht zur Verarbeitung auf der Baustelle)
- Kaltnahtfügung durch Vernetzung (ähnlich Fahrradschlauch-Flicken)
Reicht eine einlagige Verlegung?
Selbstverständlich - Dicker ist nicht automatisch haltbarer - das gilt insbesondere für EPDM.
Verlegearten
- Lose verlegt bei Auflasten (mit Randfixierung)
- streifenweise Verklebt
- vollflächig verklebt
- Mechanisch befestigt mit einzelnen Befestigungspunkten oder Linienbefestigung
Selbstverständlich gibt es noch weitere Aspekte, weshalb Entscheidungen zur Abdichtung auch mit anderen Materialien unterschiedlich ausfallen können. Ob es die Anschlüsse an Dachrändern betrifft, eine spätere Nutzung der Flächen oder oder die Ästhetik. Über allem sollte jedoch die Funktion "abdichten" stehen.
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