EPDM ≠ EPDM

Ethylen-Propylen-Dien-(Ter)Monomer - ein Begriff, den man nicht aussprechen möchte. Daher EPDM.

EPDM gibt es in verschiedenen Ausführungen im Markt. Auch wenn das Grundmaterial bei den Varianten sehr ähnlich und vergleichbar ist, so ergeben sich im Detail der Verarbeitung und der Anwendung eine Unterschiede. Dies stellen wir heraus, damit Sie immer die richtige Entscheidung treffen können. Denn: Das Grundmaterial 100%iges EPDM (synthetischer Kautschuk) ist bei allen Abdichtungsaufgaben nahezu perfekt.

Welche Arten EPDM gibt es?

Je nach Art werden die Bahnen entweder vor oder nach der Vulkanisation zu großen Bahnbreiten produziert. Die größten Maschinenbreiten sind bei etwa 3m Breite.

In der Welt unterscheidet man bei100%igem EPDM im wesentlichen in

  • amerikanisches EPDM in Bahnbreiten bis ca. 15m
  • und europäischem EPDM in Bahnbreiten bis ca. 2m

Es gibt zudem Anbieter, die lediglich den Mindestanteil von 25% an EPDM beifügen, um das Produkt als ein EPDM Produkt bezeichnen zu können. Die Materialeigenschaften sind jedoch weit schlechter, als bei 100%igem EPDM.

Europäisches EPDM

Produziert i.d.R. in Bahnbreiten bis maximal 2m und anschließend heißluftverschweißt oder im Hot-Bonding Verfahren zum den dort bekannten Bahnbreiten gefügt.

Da ausvulkanisiertes EPDM nicht schweißbar ist, ist z.B. bereits auf der Bahn ein schweißbares Material im Randbereich werksseitg aufgebraht worden.

Amerikanisches EPDM

Produziert zu großen Planen - oft bis 15x61m - anschließend in die bekannten Bahnbreiten zugeschnitten. Damit ist es ein homogenes Material ohne Nähte.

Für die Nahtfügung auf der Baustelle gibt es passenden Bänder zur s.g. Kaltnahtfügung durch Vernetzung oder Kleb-Dichtsoffe zur Verfügung.

Ist EPDM schweißbar?

100%iges EPDM ist ein totes Material und grundsätzlich nicht schweißbar. Bei europäischen EPDM Arten wird ein schweißbares Material in den Randbereichen vom Hersteller aufgebracht. Dies ist kein EPDM, sondern ein Thermoplast (z.B. TPE), der schweißbar ist.

Bei anderen Anbietern sind lediglich 25% EPDM enthalten. Dadurch wird es schweißbar, jedoch ohne die herausragenden Eigenschaften eines 100%igen EPDMs zu erreichen.

homogenes EPDM

Homogen ist EPDM (und jede andere Kunststoffbahn), wenn es oben, unten und in der Mitte ein und dasselbe Material ist.

Mehrschichtiges Material kann an der Unterseite ein Vlies aufweisen oder es kann auch verschiedene Trennlagen (zum Brandschutz o.ä.) aufweisen.

Unterschiede der Nahtfügung

Hier gibt es grundsätzlich 4 Varainten:

  • Kleben mit Klebstoffen
  • Heißluftverschweißung (mit schweißbaren Material)
  • Hot Bonding (nur für europäisches EPDM, nicht zur Verarbeitung auf der Baustelle empfohlen)
  • Kaltnahtfügung durch Vernetzung (ähnlich Fahrradschlauch-Flicken)

Reicht eine einlagige Verlegung?

Selbstverständlich - Dicker ist nicht automatisch haltbarer - das gilt insbesondere für EPDM.

In Europa wird das Material größtenteils in 1,14mm oder 1,2mm verarbeitet.

Verlegearten

  • Lose verlegt bei Auflasten wie Begrünung oder Kies (mit Randfixierung)
  • streifenweise Verklebt
  • vollflächig verklebt
  • Mechanisch befestigt mit einzelnen Befestigungspunkten oder Linienbefestigung

Farben von EPDM

EPDM gibt es nahezu immer in schwarz/anthrazit. Der Bestandteil für die extreme UV-Beständigkeit ist das s.g. carbon black - umgangssprachlich Ruß. Alle farbigen oder weißen/hellen Dachbahnen sind eher weniger UV-beständig.

Selbstverständlich gibt es noch weitere Aspekte, weshalb Entscheidungen zur Abdichtung auch mit anderen Materialien unterschiedlich ausfallen können. Ob es die Anschlüsse an Dachrändern betrifft, eine spätere Nutzung der Flächen oder oder die Ästhetik. Über allem sollte jedoch die Funktion "abdichten" stehen.

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